Sonntag, 5. Januar 2014

Sonntagswerk: Von Seife und der Möglichkeit des Scheiterns

Liebe Alle,

heute ist es soweit: Der erste Sonntagswerk-Post wird in die Welt geschickt.
 

Ich habe lange überlegt, mit was ich Euch erfreuen kann. Mit den ersten Patchworkquadraten? Das wäre etwas unbefriedigend,denn es sind erst fünf. Viel zu sehen gibt es also wenig.
Oder das Voranschreiten des Schwiegermutterpullis? Dort geht es zwar voran, aber ein Stück graues Maschenwerk lässt sich auch nur mäßig als tolles Sonntagswerk verkaufen.

Ich brauche etwas anderes.

Also beschließe ich, Euch am Seifeschneiden teilhaben zu lassen. Ich habe nämlich am Freitag Seife gesiedet. Das Rezept dazu habe ich aus dem Buch "Geschenke aus der Natur" aus dem Kosmos-Verlag.

Vom Sieden als solches gibt es keine Bilder, da es vorerst ein Versuch war sein sollte, der noch nicht im Blog auftaucht. Seid beruhigt: Das hat soviel Spaß gemacht, dass ich Bilder und eine Beschreibung nachreichen werde.







Heute zäumen wir den Gaul die Seife von hinten auf.


Die Rohmasse der Seife habe ich in eine alte Kuchenform gefüllt und 36 Stunden stehen lassen. Dann, so sagt das Rezept, soll die Seife fest sein und man kann sie schneiden. Prima!
Ich lege das Brettchen auf die Kuchenform, kippe alles um, wie beim Kuchen stürzen, und es passiert: nix. Die Seife klebt hervorragend in der Form fest. Ich klopfe mit der Hand vorsichtig auf den Boden der Kuchenform. es passiert: Nix. Der Seifebatzen klebt immer noch hervorragend. Also haue ich fester drauf. es passiert... Ihr wisst schon: Nix.














Also drehe ich alles wieder rum, nehme ein Messer und schneide an den Rändern, gleich an der Kuchenform,den Seifebatzen los. Nochmal gestürzt, nochmal passiert nix. Nochmal geklopft, nochmal nix.

Ich eruiere die Situation und denke darüber nach, welche Gründe das haben kann.
1) Die Seife ist noch zu batzig. Lösung: warten.
2) Die Seife ist zu weich. Sie hat eine Konsistenz wie Butter, in etwa auch die Klebefähigkeit. Lösung: Klat stellen, damit sie fester wird.
3) Ich habe etwas falsch gemacht. Lösung: Nächstes Mal richtig machen.

Ich entscheide mich für eine Zwischenlösung aus 1 und 2 und beschließe, der Seife noch einige Stunden im kühlen Keller zu gönnen. In der Küche ist sie zwar fest geworden, aber wahrscheinlich war es zu warm, um fest genug zu werden. Susanne Klingner schreibt in ihrem Buch "Hab ich selbst gemacht", das ich gerade zum zweiten Mal lese, dass sie die Seife ebenfalls in den Keller gestellt hat und dass die Seife dort schön fest wurde. Also: Probieren!

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