Samstag, 14. September 2013

Die Katze auf dem heißen Blechdach

Sehr verehrte Leserschaft,

in der fotocommunity erreichte uns jüngst das erste Bild der zurückfliegenden Kraniche aus Ostfriesland (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/new3/display/31988910). Ein sicheres Zeichen, dass der Sommer nun mit gepackten Koffern bereit sitzt, auf die Kraniche wartet und mit ihnen gen Süden reisen wird. Der Herbst hingegen wartet, ebenfalls schon mit gepackten Koffern, wie ein ungeduldiger Urlaubsgast in der Hotellobby auf die Freigabe seines Zimmers, damit er sich gemütlich einrichten kann. Nicht nur das Wetter bestätigt dieses Gefühl des nahenden Herbstes, auch die Krähen, die sich langsam zu gruppieren beginnen und der mittlerweile hochgewachsene Mais mit seinen braun werdenden Haarbüscheln kündet uns den Herbst an.

Da wird es Zeit, die letzten spätsommerlichen Sonnenstrahlen einzufangen und für die kommende Kälte zu konservieren. Der Nachbarskater hat es sehr entspannt vorgemacht: Einfach ein sonniges Plätzchen suchen, Fell in die Sonne halten und nur ab und an fürstlich in der Gegend herumblinzeln.

 
Ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 12. September 2013

Ausweichmanöver mit Apfel

Hmmmm - yummie Saft!

Der Kerl und ich träumen seit Anbeginn unserer gemeinsamen Zeit von Selbstversorgung, das ist kein Geheimnis. Jedenfalls kein schwer zu erratendes. Da es uns an Platz, Zeit und Disziplin mangelt, um einen großen, tollen Garten anzulegen und ertragreich zu pflegen, beschränken sich die Tat gewordenen Visionen meist auf Tätigkeiten in der Küche. Es gibt bei uns mindestens fünf dreitausend Bücher über das Selbermachen von Vorräten, Kosmetik und Heilmitteln, außerdem zahlreiche Werke für das Einlagern und Bevorraten als solches. Ich liebe es, in diesen Büchern zu stöbern und jedesmal träume ich von einem Vorratskeller, den ich befülle mit leckersten Dingen, die ich aus der eigenen Ernte produziert habe.
Immerhin klappt das schon ganz gut mit dem Brot backen, überhaupt mit dem Backen. Auch Butter und sogar Frischkäse haben wir früher schon selbst gemacht (echt easy peasy einfach!) und der Kerl hat auch schon ganz hervorragendes Sauerkraut fabriziert. Marmelade kochen ist nicht neu und vor ein paar Wochen habe ich ein zauberhaftes TomatenChutney selbst gekocht. Auf jeden Fall sehr wiederholenswert.

Was uns noch fehlte, war der Saft. Mann, Saft selber machen, ahnst Du das? Das ist das I-Tüpfelchen im Selbermach-Selbstversorger-Dasein. Bislang mangelte es an einer passenden Möglichkeit. Und der Dampfentsafter im ortsansässigen Haushaltwarenladen sprengte unser Budget um Längen. Da hätten wir uns Äpfel für ein ganzes Jahr kaufen können. Mindestens.
Bis wir dann vor einiger Zeit halbmotiviert über einen Trödelmarkt gingen. Halbmotiviert, weil wir eigentlich nur hingingen, um dort gewesen zu sein. Der Trödelfanatiker weiß ja nie, vielleicht lohnt es sich am Ende doch. Und was stand da, als wir um die Ecke eines Standes bogen? Ein Dampfentsafter. So gut wie neu. Keine Verfärbungen innen, komplett mit Schlauch, Klemme, Deckel, Sieb und sogar Bedienungsaleitung. Und Karton! Der DM-Preis stand auch noch drauf (auf einem Preisschild des ortsansässigen Haushaltwarenladens). Da bubbert schnell das Trödlerherz, es rast wie wild der Hausfrauenpuls und des Männchens Jagdtrieb folgt dem Impuls des sofortigen Handelns. Zum sagenhaften Schnäppchenpreis von genau 5 Euro (in Worten: FÜNF!!!) trugen wir das Ding stolz wie Oskar und froh wie Bolle nach Hause und platzierten es umgehend auf der Küchenarbeitsplatte (Foto folgt).

So true! Fast nur Apfel drin.


Und dort stand es erstmal, weil wir nicht dazu kamen, Saft zu machen oder die gekauften Äpfel schneller von uns oder den Schweinen gefressen waren, als sie schrumpeln konnten.
Doch diese Woche war es soweit: Der stetig voranschreitende Herbst weckte den Einmach- und Bevorratungstrieb und so kauften wir kiloweise Äpfel, um diesem Trieb nachzugehen. Gleichzeitig erwachte meine Erinnerung an Holunderbeeren, die zum Ambaumhängen viel zu schade sind. Dass ich damit wohl ein wenig zu spät war, bemerkte ich erst am Holunderbaum. Immerhin zwei Beerentroddel konnte ich noch ergattern. Da der Apfel-Holunder-Zusammenschluß also mangels Holunderernte nicht klappen sollte, brauchte ich Plan B und als ich über die Außenterrasse schritt, fiel mein Blick auf den in den letzten, dafür aber sehr schönen, Zügen liegenden Lavendel. Der ist ja momentan voll angesagt und wenn alle den verkochenbratenbrutzeln, kann man ihn bestimmt auch fein in den Dampfentsafter legen.

Wenig Zutaten, viel Geschmack.

Gesagt, getan und nach unendlicher Zeit (es waren vielleicht 2,5 Stunden, die sich brutaler als oller Kaugummi zogen) war aus Äpfeln, Holunderresten und Lavendelzügen Saft geworden. Und was für einer! Kein Zucker dran und trotzdem so intensiv, dass man ihn hervorragend mit Wasser mischen kann. Und SO dermaßen lecker, ich kann's Euch nicht beschreiben. Super! Ich bin begeistert und komme zu dem Schluß, fortan mehr saisonales Obst zu Versaften. Am liebsten jeden Tag. Saft ist mein neues Gemüse.
 


2 von 3 Flaschen (eine ist schon fast leer).


In diesem Sinne: Wohlsein!

Dienstag, 10. September 2013

Die Fischlampe (oder: Eine Kettenreaktion)

Ich weiß schon nicht mehr, wann es war, da misteten wir unsere sowieso nur schlechte Nachrichten und dämliche Dinge verbreitende Glotze unseren Fernseher aus. Abgesehen davon, dass das ein enormes Mehr an Platz und Zeit brachte, fördert es auch das Ausleben meiner kreativen Schübe (Kettenreaktion Teil1). Die Abwesenheit des Fernsehers geht zur Zeit eine hervorragende Symbiose mit sehr frei gebliebenen Kalenderseiten ein (Kettenreaktion Teil2). Das wiederum erfreut mein Kalenderherz (Kettenreaktion Teil3), denn es gab vom Kerl letztes Jahr extra einen schön großen, damit ich auch alle meine Termine und Vorhaben gut unterbringen kann. Außerdem hatte der Kalender schon sehr schön gestaltete Zwischenseiten.
Wie auch immer, ich finde mich regelmäßig abends auf der Couch sitzend und während ein oller Derrick über den Laptop zuckt, male ich mit den heißgeliebten bunten Stiften eine der extra großen Kalenderseiten nach der anderen voll. Jüngst kam dieses Bild dabei zum Vorschein. Die mein Tun bescheinende Tischlampe inspirierte mich dazu (Kettenreaktion Teil 4). Allerdings nur verbal, optisch ist sie nämlich alles andere als inspirierend. Die Inspiration allerdings inspiriert mich dazu, das Design der Lampe doch mal tiefer zu überdenken und etwas daran zu ändern (Kettenreaktion Teil 5). Das aber zu einem späteren Zeitpunkt, für heute gibt es hier erstmal die Fischlampe: